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08.11.2025
Es wird ernst …
Nach nunmehr 9 Jahren Burgfrieden konkretisieren sich neue Windkraftplanungen im Fröhner Wald. Die Ver-waltungen in Heusweiler und Riegelsberg sowie das LUA als Genehmigungsbehörde sind nach uns vor-liegenden Informationen bereits involviert - alles ganz offensichtlich unter dem Mäntelchen der Verschwie-genheit, um hinter dem Rücken der ahnungslosen Öffentlichkeit unumkehrbare Tatsachen zu schaffen.
Die Eigentümerin des nördlichen Teils des Fröhner Waldes, die mit uns stets eine offene Kommunikation pflegte, ging vermutlich auf Anraten Dritter auf Tauchstation und vertröstet uns auf eine öffentliche Informationsveranstaltung, die demnächst stattfinden soll. Offensichtlich konnte sie – entgegen ihrer bislang strikt ablehnenden Haltung zur Windkraft in ihrem Wald – den Verlockungen des großen Geldes durch die langjährige Verpachtung von Flächen an Windkraftbetreiber nicht mehr länger widerstehen.
Konkret soll es dem Vernehmen nach um vorerst (!) 3-4 Anlagen (ungefährer Standort der Anlagen ist rot umkreist) gehen, wobei davon auszugehen ist, dass SaarForst mit seinem südlich in Richtung A1 und Riegelsberg gelegenen Teil des Fröhner Waldes zur Sanierung seiner maroden Finanzen in dem dann mit Windkraft vorbelasteten Gebiet recht schnell mit weiteren Anlagen nachziehen wird. Die Pachtangebote der Windkraft-Projektierer sind einfach zu verlockend und bewegen sich in astronomischen Höhen.
Was der Bau von Windkraftanlagen im Fröhner Wald für Anwohner und Natur bedeuten wird, sollte klar sein:
In den ursprünglichen Planungen der Windkraft-Konzentrationszonen aus dem Jahre 2014 weist der Fröhner Wald nach eigenem Bekunden des Regionalverbandes Saarbrücken „eine nur geringe bis mittlere Eignung zur Errichtung von Windkraftanlagen auf – und dies bei teilweise sehr hohem Konfliktpotential in Bezug auf Artenschutz, vorhandene Altholzbestände mit Fledermausbesiedlung, Naherholungswert und Landschaftsbild mit besonders hoher flächenbezogener Sichtbarkeit der Anlagen“.
Ebenso hatte sich das Landesdenkmalamt vehement und mit Nachdruck gegen die Ausweisung des Fröhner Waldes als Vorrangzone für Windkraft ausgesprochen. Im Detail heißt es: „aus hiesiger Sicht sind aus kulturlandschaftlichen Erwägungen insbesondere die Flächen ... und im Fröhner Wald / Kasberg (RbHw1) aufgrund ihrer in wesentlichen Grundzügen gut nachvollziehbaren, historisch überlieferten Kulturlandschaft für die Ausweisung als Konzentrationszonen für Windkraftanlagen ungeeignet ... da sich aus hiesiger Sicht im Nachgang zur geplanten Ausweisung im Flächennutzungsplan, sowohl im Bereich der Flächen mit hoher archäologischer Funddichte als auch bei den Flächen mit hoher kulturlandschaftlicher Bedeutung, Probleme bei der Genehmigung, spätestens jedoch bei der Errichtung von Windrädern ergeben werden".
So war es der RAG als Vorbesitzer der jetzt beplanten Waldfläche aus Gründen des Natur- und Artenschutzes und der anwohnenden Bürger nicht gestattet, auf eigenem Gelände Windkraftanlagen zu bauen und letzt-endlich waren auch die danach geplanten Anlagen im benachbarten SaarForst nicht genehmigungsfähig.
Alle hierzu angefertigten Gutachten liegen uns vollumfänglich vor und strotzen nur so von Konfliktthemen. Auch wenn sich die Gesetzeslage etwas geändert hat, ist für uns nicht ersichtlich, wieso nun plötzlich nach all den Erkenntnissen aus den Jahren vor 2016 im Fröhner Wald wieder gebaut werden soll und darf.
Abschließend zur Klarstellung an all diejenigen, die uns nun das unvermeidbare und von interessierten Kreisen einstudierte „ja, aber wir müssen doch die Energiewende schaffen …“ entgegenhalten werden:
Weder der Vorstand des Fröhner Wald – für Mensch und Natur e.V. noch seine Mitglieder sind Gegner erneuerbarer Energien. Allerdings lehnen wir aus den genannten objektiven Gründen Windkraftanlagen in unseren heimischen Wäldern strikt ab.
Der Fröhner Wald ist die grüne Lunge zwischen den Gemeinden Heusweiler und Riegelsberg. Jeder der im Hochsommer diesen Wald betritt, spürt mit beeindruckender Intensität die klimaregulierende Wirkung des Waldes als Temperatursenker und Feuchtigkeitsspeicher unmittelbar am eigenen Körper.
Wer hier Windkraftanlagen aufstellt und dabei zigtausende von Quadratmetern Waldboden versiegelt sowie tausende von Tonnen an Stahl und Beton in ihm versenkt, kann nicht ernsthaft behaupten, er würde Klima- oder Naturschutz betreiben. Das Gegenteil ist der Fall – die entwaldeten Flächen stehen der Klimaregulation nicht mehr zur Verfügung und heizen sich weiter auf, wodurch auch ungeschützte Bäume im Randbereich der Anlagen durch das nun fehlende Laubdach zunehmend absterben.
Windräder stehen in erster Linie für hemmungslose Bereicherung. Bereicherung beim Projektierer, der ein lukratives Geschäftsmodell gefunden hat. Bereicherung beim Betreiber, der seinen Strom aufgrund politisch gewollter Strukturen des Strommarktes auch dann vergütet bekommt, wenn er nicht benötigt wird – oder ihn bei selbst verursachter Stromknappheit aufgrund des sog. Merit Order-Prinzips übervergütet bekommt. Und letztendlich Bereicherung bei den Verpächtern, denen unfassbare und nahezu obszöne Summen angeboten werden, die teilweise als Jahrespacht dem 10- bis 20-fachen des Bodenrichtwertes entsprechen – und dies für 20-25 Jahre garantiert. Als Waldeigentümerin überlegt man sich dann doch recht schnell einmal, ob man sich weiterhin ausschließlich den kargen und undankbaren Mühen der Waldwirtschaft unterwerfen möchte …
Die Zeche für diese ganzen Auswüchse zahlt dann der einfache Stromkunde über horrende Strompreise und den Verlust an Eigentum und Lebensqualität.
Der Fröhner Wald – für Mensch und Natur e.V. lehnt den Bau von Windkraftanlagen im Fröhner Wald ent-schieden ab – an unserer Position hierzu hat sich seit der Niederlegung der Planungen in 2016 nichts geändert.
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Über nachfolgenden Link erhalten Sie eine tag- und stundengenaue Hochrechnung der Einspeiseleistung aller ca. 30.000 bundesdeutschen onshore-Windenergieanlagen. Die installierte Nennleistung, mit der gerne von "interessierter Seite" öffentlichkeitswirksam geworben wird, beträgt aktuell ca. 58.000 MW - die wirklich realisierte Einspeiseleistung liegt aber nur bei wenigen traurigen Prozent dieser Nennleistung.
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Für 2030 soll der Ausbau auf 115.000 MW erhöht werden; in 2035 sogar auf 157.000 MW ... Offensichtlich ist noch nicht durchgedrungen, dass bei der Windkraft das Argument "viel hilft viel" wegen großräumiger Wetterlagen keine Wirkung hat ...