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Neujahrsbrief des Fröhner Wald – für Mensch und Natur e.V.
31.12.2023
Und wieder neigt sich ein Jahr seinem Ende zu … nach den Corona-Jahren kann man auch 2023 getrost in die Liste der Jahre eintragen, die man nicht unbedingt hätte in dieser Form erleben müssen. Der fortwährende Krieg der Russischen Föderation in der Ukraine, der Hamas-Terror in Israel mit der harten Reaktion im Gaza-Streifen, Inflation, Knappheit von Waren und Medikamenten, Klebe- und Zerstörungsaktionen einer verwirrten und nach eigenem Bekunden "letzten Generation", ungelöste Migrationsfragen und dazu politische Akteure, die mehr darum bemüht waren, eine wacklige Koalition mit grünen Ideologen zusammenzuhalten, als die wahren Probleme unseres Landes anzupacken. Alles Dinge, auf die wir sicherlich gerne verzichtet hätten …
Immerhin konnte man verzeichnen, dass die Hype um die aberwitzigen Energiepreise wieder eingefangen wurde, was mit Sicherheit nicht am Ausbau der erneuerbaren Energien lag, sondern an deutlich günstigeren Gasimporten, am Weiterlaufen von Kohlekraftwerken und hierzulande auch an dem stark zunehmenden Bezug von Atomstrom aus dem benachbarten Frankreich.
Und diesen werden wir auch weiterhin benötigen, denn bei uns soll nun alles elektrifiziert werden. E-Autos sollen die Republik überrollen, Wärmepumpen für alle nach dem Habeck’schen Heizungsgemurkse und die Unternehmen wollen wir ebenso elektrifizieren. Letzteres ganz offen nach dem Motto "und bist Du nicht transformationswillig, dann wandere halt ab" … Genau dies geschieht aktuell in weiten Bereichen der Industrie. Garanten unserer wirtschaftlichen Prosperität über viele Jahrzehnte schließen oder verlagern ihre Standorte ins Ausland. Unsere Politik setzt indes auf Bundes- und Landesebene auf Unternehmen der new economy, die mit unfassbar hohen Subventionen von bis zu 1 Million Euro pro Arbeitsplatz ins Land gelockt werden. Denn ansonsten würden sie auch nicht kommen … Und alle haben eines gemeinsam: mit Steuergeld völlig übersubventioniert müssen sie erst einmal beweisen, dass sie auf lange Frist ähnlich erfolgreich sein können, wie die Unternehmen, die sie verdrängen. Eine gefährliche Feldstudie auf dem Rücken der Bürger einer ohnehin im internationalen Vergleich auf dem absteigenden Ast befindlichen Wirtschaftsnation. Und das Ausland schaut zunehmend entsetzt auf den immer kränker werdenden einst so starken Mann Europas.
Um fragwürdige grüne Ziele einer instabilen politischen Zweckgemeinschaft nicht in Frage stellen zu müssen, ist man dann auch gerne dazu bereit, in die buchhalterische Trickkiste zu greifen und ein milliardenschweres Sondervermögen nach dem anderen zu erfinden. Und wenn man vom Bundesverfassungsgericht die rote Karte gezeigt bekommt, dann trickst man halt weiter und sucht neue Kreativansätze, anstatt die Dinge noch einmal grundlegend zu überdenken.
Das euphorische Gejohle unserer Politiker hierzulande um die Förderzusagen in Richtung SHS Stahl Holding Saar ist völlig unangebracht. Der benötigte Wasserstoff wird den Stromverbrauch des Saarlandes mehr als verdoppeln. Kein Mensch weiß, wo diese unfassbar hohen zusätzlichen Strommengen zur Erzeugung von mehr als 100.000 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde, die das Unternehmen benötigen wird, herkommen sollen. Von Windkraft ganz bestimmt nicht – ein Windrad schafft gerade mal pro Stunde Strom zur Erzeugung von einigen 10 Kubikmetern … Niemand weiß, mit welchen Erzeugungsanlagen und mit welchem Strommix dieser Wasserstoff überhaupt hergestellt werden soll und ob man ihn dann überhaupt noch als "grün" bezeichnen kann; was er kosten wird, wie er transportiert werden soll und ob SHS überhaupt in der Lage sein wird, den dann produzierten teuren Stahl auf dem Weltmarkt ohne weitere massive Subventionierung verkaufen zu können …
All dies und auch ein "kleiner" Rechenfehler um nahezu 100% bezüglich des saarländischen CO2-Ausstoßes ficht unsere Regierenden nicht an; sie singen jubilierend zusammen mit interessierten Kreisen die Arie der Transformation und erkennen dabei nicht, dass sie unsere Industrie weiter und weiter in Richtung Abgrund treiben …
Der Bund und mit ihm das Saarland ist auf dem Elektro-Trip und viele Windräder müssen her, weil unsere Politiker sich eingeredet haben, dass dies so sein muss ... Und dies, obwohl diese Technologie weder zur Erzeugung des benötigten Wasserstoffes noch zur Versorgungssicherheit dieses Landes einen signifikanten oder gar verlässlichen Beitrag leisten werden.
Hierzu arbeitet die saarländische SPD-Alleinregierung gerade verschiedene Gesetzesvorhaben aus. Ein saarländisches Gemeindebeteiligungsgesetz, mit dem Gemeinden mit fragwürdigen Ertragshochrechnungen finanziell dazu korrumpiert werden sollen, Windkraftanlagen auf eigenem Gebiet zu ermöglichen.
Die in Reihen der SPD ungeliebte Novellierung des Landeswaldgesetzes aus 2017 soll rückabgewickelt werden, wodurch auch der Schutz des im Landesbesitz befindlichen Teils des Fröhner Waldes aufgehoben wird, so dass hier Bauanträge wieder möglich werden – eine Gefahr vor der wir bereits seit Jahren mahnen und warnen … Ob durch die Gesetzesänderungen neue Schutzrechte im Falle des Fröhner Waldes zu tragen kommen, kann aktuell noch nicht abschließend beurteilt werden; wir vermuten aber in weiten Teilen eher einmal nein …
Des Weiteren wird an einem saarländischem Flächenzielgesetz gearbeitet, das festlegen soll, wieviel Fläche eine Gemeinde für Windkraft auszuweisen hat. Der maximal anzusetzende Wert von 3,46% sowie der hieraus resultierende durchschnittliche Wert von 2,0% der Landesfläche wurden ganz offensichtlich gewürfelt, denn eine valide Datenbasis hierzu kann es auch im Hinblick auf die jüngste Aufdeckung des "kleinen" bereits erwähnten CO2-Rechenfehlers um satte 100% nicht gegeben haben. Auf Basis dieses geplanten Flächenzielgesetzes wurde am 22.09.2023 eine Flächenpotentialstudie erstellt, die jeder Gemeinde individuell ein Flächenziel für den Ausbau der Windkraft zuweist; für die Gemeinden Heusweiler und Riegelsberg sind dies zusammen knapp 300.000 Quadratmeter Fläche, die theoretisch zur Bebauung möglich wären. Die möglichen Positionen der Windkraftanlagen in unseren Gemeinden wurden in der besagten Flächenpotenzialstudie dann auch gleich mitgeliefert:
Diese Flächenermittlung pro Gemeinde wird jedoch zwischenzeitlich vom Regionalverband angegriffen, der unter Betreiben des in Kürze ausscheidenden Regionalverbandsdirektors Gillo (ebenfalls SPD) auf seiner ursprünglichen Planung der Konzentrationszonen als Planungsgemeinschaft beharrt. Dies würde bedeuten, dass einzelne Gemeinden des Regionalverbandes keine Flächen ausweisen müssen und diese ersatzweise und zusätzlich in die große Konzentrationszone der Peripherie wandern, den Fröhner Wald …
Ernüchterndes Fazit: Mit dem seit 2016 herrschenden Burgfrieden im Fröhner Wald ist es definitiv vorbei und wir müssen die Dinge sehr aufmerksam beobachten.
Hierzu stehen wir auch in engem Kontakt zur Politik im Land und den Kommunen. Letztendlich stehen am 9. Juni 2024 Kommunalwahlen an und hier interessieren wir uns natürlich sehr für die Positionen der Parteien in den Gemeinden Heusweiler und Riegelsberg zu dieser Thematik.
Unser Standpunkt ist dabei nach wie vor unverändert und unmißverständlich:
KEINE WINDRÄDER IM FRÖHNER WALD !!!
An den ablehnenden Gründen aus 2016, die zu einer Rücknahme des RAG-Bauantrags geführt haben, hat sich ohnehin nach unserer Auffassung nichts geändert …
Neue Informationen werden wir zukünftig wieder unter www.froehnerwald.de veröffentlichen. Hier finden Sie auch die im Text erwähnte Flächenpotenzialstudie und weitere Dokumente zur Ansicht bzw. zum Download. Bitte informieren Sie sich regelmäßig.
Und eines ist wichtig: um weiter gehört zu werden, benötigen wir mehr denn je Ihre Unterstützung. Ideell mit Ihrer Stimme als Mitglied unseres gemeinsamen Vereins – aber auch in finanzieller Hinsicht in Form von Mitgliedsbeiträgen und Spenden, um gegebenenfalls juristische Unterstützung beauftragen zu können.
Trotz aller düsteren Prognosen in der Welt und der Region wünschen wir allen unseren Mitgliedern, Unterstützern und Freunden des Fröhner Waldes einen guten Rutsch in ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2024. Bleibt zu hoffen, dass die Menschheit in diesem Jahr wieder etwas mehr zur Vernunft kommen wird …
Fröhner Wald – für Mensch und Natur e.V.
Horst Siegwart
1. Vorsitzender
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Zuerst ignorieren sie Dich, dann lachen sie über Dich, dann bekämpfen sie Dich und dann gewinnst Du.
Mahatma Gandhi
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Über nachfolgenden Link erhalten Sie eine tag- und stundengenaue Hochrechnung der Einspeiseleistung aller ca. 30.000 bundesdeutschen onshore-Windenergieanlagen. Die installierte Nennleistung, mit der gerne von Lobbyisten öffentlichkeitswirksam geworben wird, beträgt aktuell ca. 58.000 MW - die wirklich realisierte Einspeiseleistung liegt aber nur bei wenigen traurigen Prozent dieser Nennleistung.
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Für 2030 soll der Ausbau auf 115.000 MW erhöht werden; in 2035 sogar auf 157.000 MW ... Offensichtlich ist noch nicht durchgedrungen, dass bei der Windkraft das Argument "viel hilft viel" keine Wirkung hat ...